Geschäftsberichte

Jahresbericht 2023

Einleitung

Wir blicken auf ein ereignisreiches Jahr zurück, das vom Inkrafttreten der Teilrevision des Bankengesetzes (BankG) und der Ereignisse um die Credit Suisse geprägt war. esisuisse und das Einlagensicherungssystem standen deshalb in diesem Jahr mehr im öffentlichen Fokus als sonst. Zum einen hatten wir vermehrt Anfragen in Bezug auf die am 01.01.2023 geänderten Regularien, zum anderen suchten Bankkunden, Bankmitarbeiter und Medien aufgrund der Ereignisse rund um die Credit Suisse im März 2023 vermehrt Informationen zum Einlegerschutz. esisuisse konnte die Vielzahl der Anfragen bearbeiten und gleichzeitig einen Beitrag dazu leisten, dass der Einlegerschutz bekannter wurde. Das Einlagensicherungssystem musste jedoch nicht aktiviert werden. Zusammen mit der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und der SIX SIS AG (SIX) konnten wir die Sicherstellung der Hälfte der Beitragspflicht der Mitglieder («ex-ante Finanzierung») an esisuisse mittels verpfändender Guthaben auf einem Sicherungskonto bzw. Wertschriften im Depot fristgemäss umsetzen. An dieser Stelle danken wir der SNB und der SIX für die erfolgreiche Zusammenarbeit. Mehr Informationen zur neuen Sicherstellung sind dem Kapitel «Beitragsverpflichtung und Sicherstellung» zu entnehmen.

Schwerpunkte 2023

Ereignisse um die Credit Suisse

esisuisse war in die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS nicht formell involviert. Der Einlegerschutz wurde in der Öffentlichkeit, den Medien und der Politik im ersten Halbjahr 2023 jedoch durch dieses Ereignis zum Thema. esisuisse hat dazu beigetragen, dass das schweizerische System erklärt werden konnte. Die Medien spielten dabei eine wichtige Rolle. esisuisse ist es gelungen aufzuzeigen, dass der Einlegerschutz in der Schweiz beim Substanzschutz aufgrund der 125%-Regel gut dasteht. Denn jede Bank muss als Substanzschutz in der Schweiz gelegene, unbelastete und einfach verwertbare Vermögenswerte im Umfang von 125% der gesicherten und privilegierten Guthaben halten.

esisuisse trägt zu den laufenden Umsetzungen der Bankengesetzrevision sowie zur Weiterentwicklung und Optimierung des gegenwärtigen Systems bei. Insbesondere bei der Geschwindigkeit der Auszahlung muss den zukünftigen Anforderungen einer bargeldlosen und digitalisierten Gesellschaft und den hohen kurzfristigen Liquiditätsbedürfnissen noch mehr Rechnung getragen werden. Auch die Einhaltung und Überwachung der 125%-Regel ist für das Schweizer System von hoher Bedeutung. esisuisse hat diese Themen deshalb im Nachgang der Ereignisse um die Credit Suisse beim Regulator und der Aufsicht nochmals angesprochen.

Inkrafttreten revidiertes Bankengesetz

Nachdem im Jahr 2022 die Rückzahlungen der Beiträge aus dem Fall der ASTON BANK SA an die Mitglieder vorgenommen werden konnte, hat im Jahr 2023 die in der Selbstregulierung festgehaltene Spezialprüfung durch eine Prüfgesellschaft stattgefunden.

Prüfung Abschluss ASTON BANK SA

esisuisse hat sowohl in der International Association of Deposit Insurers (IADI) als auch im European Forum of Deposit Insurers (EFDI) ihren Bekanntheitsgrad weiter ausbauen können.

Bei IADI werden aktuell die globalen Standards der Einlagensicherungen (Core Principles) revidiert, welche die Regulierungen in den einzelnen Ländern mitprägen. Bei dieser Revision spielt esisuisse eine aktive Rolle. In der Funktion als IADI-Vorstandsmitglied und mittels bilateraler Kontakte konnte das Verständnis für die Schweizer Einlagensicherung weiter erhöht werden.

Mit Gregor Freys Ernennung zum Leiter der Strategy Working Group der EFDI und der erfolgreichen Erarbeitung der EFDI-Strategie zusammen mit den relevantesten europäischen Ländern leistete esisuisse einen wesentlichen Beitrag, auch auf europäischem Level.

Internationales Engagement

esisuisse hat sowohl in der International Association of Deposit Insurers (IADI) als auch im European Forum of Deposit Insurers (EFDI) ihren Bekanntheitsgrad weiter ausbauen können. esisuisse war ein gefragter Referent zu den Ereignissen um die Credit Suisse und deren Bedeutung aus Sicht Einlagensicherung. Bei IADI wurde die Revision der globalen Standards der Einlagensicherungen («Core Principles») kurz vor Beendigung der internen Arbeiten aufgrund der Ereignisse in den USA und der Schweiz im Frühling unterbrochen. Nach einer Neubeurteilung der Regulierung systemrelevanter Banken und den Konsequenzen für alle mittelgrossen Banken werden die Arbeiten an den IADI «Core Principles» im Jahr 2024 fortgeführt. Die Ereignisse haben zudem internationale Diskussionen ausgelöst bezüglich Rolle, Beitrag und Verbesserungen von Einlagensicherungen.